'Du' in der Bibel
Der Bedränger streckte seine Hand aus nach allen ihren Schätzen. Ja, sie sah, wie die Heiden in ihr Heiligtum kamen, von denen du geboten: "Sie dürfen nicht kommen in deine Gemeinde!"
Sie hörten, wie ich seufzte, ich hatte keinen Tröster; alle meine Feinde hörten von meinem Unglück, freuten sich, daß du's gethan. Du bringst den Tag herbei, den du verkündet dann gleichen sie mir.
Laß all' ihre Bosheit vor dich kommen und thue ihnen, gleich wie du mir gethan wegen aller meiner Sünden! Denn zahllos sind meine Seufzer, und mein Herz ist siech.
Was soll ich als Beispiel für dich nennen, womit dich vergleichen, du Tochter Jerusalem? Was stell' ich dir gleich, um dich zu trösten, jungfräuliche Tochter Zion? Ja, groß wie das Meer ist deine Wunde; wer könnte dich heilen?
Schreie laut zum Herrn, du jungfräuliche Tochter Zion! Laß deine Thränen rinnen, wie einen Bach, bei Tage und bei Nacht: Gönne dir keine Ruhe, dein Augapfel raste nicht.
Sieh darein, o Jahwe, und schaue her, wem du solches angethan! Sollen Weiber ihre Leibesfrucht essen, die Kinder ihrer Pflege? Soll im Heiligtum des Herrn gemordet werden Priester und Prophet?
Auf der Erde liegen in den Straßen Knabe und Greis. Meine Jungfraun und meine Jünglinge fielen durchs Schwert; du hast gemordet am Tage deines Zorns, geschlachtet ohne Erbarmen.
Du beriefst wie an einem Feste Schrecken für mich ringsum. Da gab's am Tage des Zornes Jahwes keinen, der entrann und entkam: Die ich gepflegt und aufgezogen, die hat mein Feind vertilgt.
Du raubtest meiner Seele den Frieden, ich vergaß des Glücks
Wir haben gesündigt und sind ungehorsam gewesen, du hast nicht vergeben,
Zu Kehricht und Abscheu machtest du uns inmitten der Völker.
Du hörtest mein Rufen: "Verschließe dein Ohr nicht; komm mich zu erquicken, mir zu helfen!"
Du warst nahe, als ich dich rief, sprachst: "Sei getrost!"
Du führtest, o Herr, meine Sache, erlöstest mein Leben.
Du hast, o Jahwe, meine Unterdrückung gesehn, hilf mir zu meinem Recht!
Du hast all' ihre Rachgier gesehn, all' ihre Pläne wider mich,
Du wirst ihnen lohnen, Jahwe, nach ihrer Hände Werk,
Du wirst sie im Zorn verfolgen und vertilgen unter Jahwes Himmel weg!
Freue dich und sei fröhlich, Tochter Edom, die du wohnst im Lande Uz: Auch an dich wird der Becher kommen; du wirst trunken werden und dich entblößen!
Du, Jahwe, thronst auf ewig, dein Stuhl steht von Geschlecht zu Geschlecht.
Warum willst du uns für immer vergessen, uns lebenslang verlassen?
Oder hast du uns ganz verworfen, bist überaus auf uns erzürnt?