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'Und' in der Bibel

der Niedrige hoch emporhebt, und Trauernde erfahren hohes Heil.

Am hellen Tage stoßen sie auf Finsternis und wie zur Nachtzeit tappen sie am Mittag.

So rettet er vom Schwert, aus ihrem Rachen, und aus der Gewalt des Starken den Armen.

So geht dem Schwachen Hoffnung auf, und die Bosheit schließt ihr Maul.

Aus sechs Nöten errettet er dich, und in sieben trifft dich kein Unheil.

Bei Hungersnot errettet er dich vom Tode und im Kriege von den Streichen des Schwerts.

Denn mit des Feldes Steinen bist du im Bunde, und die wilden Tiere sind mit dir befreundet.

Und so wirst du erfahren, daß wohlbehalten dein Zelt: du musterst deine Behausung und vermissest nichts.

Du wirst erfahren, daß deine Nachkommen zahlreich sind, und deine Sprossen wie das Gras der Flur.

Siehe, das ist's, was wir erforscht, so ist's! Vernimm es und beherzige es wohl!

Hiob antwortete und sprach:

O daß man meinen Unmut wöge und mein Leid dagegen auf die Wage legte!

O daß doch mein Wunsch sich erfüllte, und Gott mein Verlangen gewährte!

Gefiele es Gott, mich zu zermalmen, seine Hand zu entfesseln und meinen Lebensfaden abzuschneiden!

So wäre doch das noch mein Trost und aufhüpfen wollte ich im schonungslosen Schmerz -, daß ich des Heiligen Worte nie verleugnet habe.

Bin ich nicht der Hilfe bar, und ist nicht aller Halt von mir genommen?

Karawanen biegen ab von ihrer Straße, ziehen hinauf in die Öde und kommen um.

Sie wurden zu Schanden mit ihrem Vertrauen, kamen hin und wurden enttäuscht.

Habe ich etwa gesagt: "Schafft mir her und von eurer Habe spendet für mich;

errettet mich aus der Gewalt des Bedrängers und aus der Gewalt der Tyrannen kauft mich los"?

Selbst über meine Waise würdet ihr losen und euren eignen Freund verhandeln.

Und nun - wollet doch mich anblicken, ich werde euch doch wahrlich nicht ins Angesicht lügen!

Gleich einem Sklaven, der nach Schatten lechzt, und wie ein Löhner, der seines Lohnes harrt,

so hab' ich Monde der Qual beschert erhalten, und Schmerzensnächte wurden mir zugezählt.

Wenn ich mich niederlege, spreche ich: "Wann werd' ich aufstehn?" Es dehnt sich der Abend, und übersatt werde ich des Umherwerfens bis zum Morgengrauen.

So will ich nun auch meinem Munde nicht wehren, will reden in meines Herzens Drangsal und klagen in meiner Seele Bekümmernis.

so schreckst du mich durch Träume und mit Gesichten ängstigst du mich,

daß du ihn heimsuchst jeden neuen Morgen und jeden Augenblick ihn prüfst?

Und warum vergiebst du meine Sünde nicht und verzeihst meine Schuld? Denn schon lege ich mich in den Staub, und suchst du mich, so bin ich nicht mehr.

Da antwortete Bildad von Suah und sprach:

Wie lange willst du solches reden, und sind ein heftiger Wind deines Mundes Worte?

Wenn du dich ernstlich an Gott wendest und zum Allmächtigen um Gnade flehst, -

wenn du lauter und redlich bist, so wird er alsbald für dich wach werden und deine Wohnstätte in der du als Gerechter weilst, wieder herstellen.

Sie aber werden dich belehren, dir es sagen und aus ihrer Einsicht Kunde geben.

"Das ist das Ende Aller, die Gottes vergessen, und des Ruchlosen Hoffnung wird zu nichte.

"Frisch grünt er angesichts der Sonne, und über seinen Garten laufen seine Senker aus.

"Sieh', das ist die Wonne seines Lebenswegs, und aus dem Staube sprossen andre auf!"

Nein, Gott verschmäht den Frommen nicht und hält der Missethäter Hand nicht fest.

Hiob antwortete und sprach:

der große Dinge thut, die unerforschlich, und Wunder, die nicht aufzuzählen sind.

Wenn ich ihn riefe und er gäbe mir Antwort, so würde ich's doch nicht glauben, daß er mich anhören werde.

Vielmehr, im Sturmwind würde er mich anschnauben und meine Wunden ohne Ursach' mehren,

und meine Tage eilten schneller dahin, als ein Läufer, entflohen, ohne Glück geschaut zu haben,

Wenn ich denke: Ich will meinen Jammer vergessen, will meinen Unmut lassen und heiter blicken,

Er nehme seinen Stock von mir hinweg und lasse seinen Schrecken mich nicht ängstigen,

daß du nach meiner Verschuldung suchst und nach meiner Sünde forschest,

ob du gleich weißt, daß ich nicht schuldig bin, und Niemand aus deiner Hand errettet?

Deine Hände haben mich sorgsam gebildet und bereiteten mich, alles zusammen ringsum - und du wolltest mich verderben?

Gedenke doch, daß du wie Thon mich formtest, und willst mich nun wieder zu Staube machen?

Hast du mich nicht hingegossen wie Milch und wie Käse mich gerinnen lassen?

Mit Haut und Fleisch bekleidetest du mich und mit Knochen und Sehnen durchflochtest du mich.

Wäre ich schuldig - wehe mir! Und hätte ich Recht, so sollte ich doch mein Haupt nicht erheben, gesättigt mit Schande und getränkt mit Elend!

Und wollte sich's erheben, wie ein Leu wolltest du mich jagen und immer aufs neue deine Wundermacht an mir erweisen.

Stets neue Zeugen wolltest du wider mich vorführen und deinen Grimm vielfältig gegen mich ausüben - ein Schmerzensheer, sich stets ablösend, gegen mich!

Nur wenige Tage stehn mir noch bevor - so lasse er doch ab und wende sich von mir, daß ich ein wenig mich erheitre,

bevor ich hingehe, ohne Wiederkehr, ins Land der Finsternis und des tiefen Dunkels,

Da antwortete Zophar aus Naama und sprach:

Soll dem Wortschwalle keine Antwort werden, und der Maulheld Recht behalten?

Dein Geschwätz sollte Männer zum Schweigen bringen? und höhnen wolltest du, ohne daß dich jemand beschämt?

Sagtest du doch: Meine Lehre ist lauter, und rein war ich in deinen Augen!

Aber wahrlich - wollte Gott nur reden und seine Lippen gegen dich aufthun

und dir die verborgenen Tiefen der Weisheit offenbaren, daß sie von vielfältig wahrhaftem Bestande sind, - du würdest dann erkennen, daß Gott dir einen Teil von deiner Schuld noch übersieht!

Wenn er einherfährt und verhaftet und die Gerichtsversammlung einberuft - wer will ihm wehren?

Denn er kennt die Nichtswürdigen und schaut den Frevel, ohne sonderlich darauf zu achten.

klebt Frevel an deiner Hand, entferne ihn und laß in deinen Zelten kein Unrecht wohnen! -

ja, dann wirst du dein Antlitz frei von Fehl erheben, wirst fest dastehn und brauchst dich nicht zu fürchten.

Und heller als der Mittag geht das Leben auf; mag's dunkeln, wird es doch wie Morgen sein!

und lagerst, ohne daß dich jemand schreckt, und viele werden sich um deine Gunst bemühn.

Hiob antwortete und sprach:

Ja fürwahr, ihr seid das Volk, und mit euch wird die Weisheit aussterben!

Ich habe auch Verstand wie ihr: nicht stehe ich hinter euch zurück - und wem wäre dergleichen nicht bewußt!

Ein Spott des eignen Freundes muß ich sein, - ich, dessen Ruf bei Gott Erhörung fand, ein Spott ich, der Gerechte und Fromme!

Wohlbehalten stehn den Räubern ihre Zelte, und sorglos leben, die Gottes Zorn erregen, wer seinen Gott in seiner Faust führt!

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